Horst Haberstock Dachdecker
Ich bin 1953 beim Dachdeckermeister Hermann Freckmann in Bad Bentheim in die Lehre gekommen. Ich habe dort meine dreijährige Lehre gemacht und war anschließend noch sechs Jahre in Bad Bentheim.

Mein Vater war Schuhmachermeister in Schleswig-Holstein und hatte das zweite Mal geheiratet. Mein Verhältnis zu meiner Stiefmutter war nicht das allerbeste Verhältnis. So musste ich weg. Ein guter Bekannter sagte, er hätte einen Bekannten in Nordhorn, der habe einen Dachdeckerbetrieb. Ich habe mich dort vorgestellt, aber er sagte zu mir: „Tut mir leid, ich habe Lehrlinge genug, aber unser Obermeister Freckmann in Bentheim sucht noch einen.“ Ich hab mich dann bei Freckmann vorgestellt und konnte sechs Wochen auf Probe bleiben. Diese Probezeit ist mir eigentlich leicht gefallen, weil ich dort in Kost und Logis war. Ich habe natürlich auch mein Bestes gegeben.

In Bentheim war ich in der Lehre

Harte Arbeit bei einem guten Lehrmeister

In Hermann Freckmann hatte ich zwar einen sehr strengen, aber auch einen sehr guten Lehrmeister. Er war jahrelang Obermeister und wollte natürlich immer das Beste von seinen Leuten. Ausgerüstet waren wir schlecht – Auto oder so etwas gab es nicht, Aufzüge auch nicht. Alles musste getragen werden. Die Dachpfannen wurden mit dem Pferdefuhrwerk vom Bahnhof geholt und dann zur Baustelle transportiert. Das war eine furchtbare Knochenarbeit. Dazu kam die lange Arbeitszeit. Da ich in Kost und Logis war, musste ich nach den Dachdeckerarbeiten noch in der Landwirtschaft des Meisters arbeiten.

Mein Meister legte sehr viel Wert darauf, dass wir Lehrlinge spätestens nach dem ersten Lehrjahr die Arbeiten so wie ein Geselle ausführen konnten. Anfangs haben wir immer gesagt: „Oh Gott, der kann keine Lehrlinge ausbilden.“ Das war schon manchmal echt brutal, was da so gelaufen ist. Ich war damals 18 Jahre alt, und es wurde keine Rücksicht genommen, ob man nun ein Jahr oder zwei Jahre dabei war. Man musste die gleiche Arbeit machen wie die Gesellen. Man hat immer 10 bis 15 Pfannen auf die Schulter gepackt bekommen und musste damit die Leiter hoch. Das war eine furchtbare Knochenarbeit. Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass die Ausbildung insgesamt gar nicht schlecht war.

Wir sind in Bad Bentheim zur Berufsschule gegangen. Unser Berufsschullehrer war Herr Tönns, der war zwar von Haus aus Malermeister, nannte sich an der Schule aber Gewerbeoberlehrer. In unserer Klasse waren drei Dachdecker, zwölf Maurer, zwei Holzschuhmacher und vier Maler. Gelernt haben wir aber in der Berufsschule nicht sehr viel, wie denn auch an nur einem Tag in der Woche. Die Werkstoffkunde haben wir uns selber angeeignet oder wurde uns vom Lehrmeister beigebracht. Auch das Fachrechnen haben wir uns selber aus Fachbüchern beigebracht. Fachrechnen war für uns Dachdecker sehr wichtig. Man musste schon genau ausrechnen können, wie viele Dachlatten und Material für ein Dach benötigt wurden. Das Wurzelziehen musste auch jeder Dachdecker hundertprozentig beherrschen, wenn es um Walmdächer ging. Perspektivisches Zeichnen haben wir da auch gelernt, das war die große Leidenschaft von Herrn Tönns. Von Bleistift Nummer 2 träume ich noch immer nachts.

Dann kam meine Gesellenprüfung. Mein Meister hatte als Obermeister natürlich für mich das schwerste Gesellenstück ausgesucht. Er sagte vor der Prüfung zu mir: „Komm mir nicht mit einer schlechten Note. Ich bin als guter Ausbilder bekannt.“ Meine Prüfung habe ich an einer Schiefergaube abgelegt und mit Bravour gemeistert. Es hat alles wunderbar geklappt, aber ich habe viele Vorbereitungen an Modellen und Mustern treffen müssen. Diese Übungen konnte ich während der Arbeitszeit machen, um in die Materie vernünftig einsteigen zu können. Unser Meister legte immer sehr großen Wert darauf, dass das, was wir im Betrieb gelernt hatten, auch vernünftig in der Praxis umgesetzt wurde.

Wurzeln ziehen für das Walmdach

So viel wie wir verdiente fast keiner

Weil ich ja in Kost und Logis war, habe ich im ersten Lehrjahr in der Woche nur 6,00 DM verdient, im zweiten Lehrjahr waren es 9,00 DM und im dritten Lehrjahr 12,00 DM. Mein erster Gesellenlohn betrug 1,29 DM in der Stunde. Das war schon etwas. Auch dieser Lohn wurde wöchentlich ausgezahlt. Wir haben immer mindestens 10 Stunden am Tag gearbeitet, auch Samstags. Da kamen schon 60 bis 65 Stunden zusammen. Aber man muss auch wissen, in der Zeit war Dachdecker im Vergleich zu Klempnern, Bäckern oder Schreinern einer der höchstbezahlten Handwerker. Nur die Fliesenleger verdienten damals mehr.

Hermann Freckmann hatte drei Lehrlinge und sieben Gesellen. Die Arbeit begann um 7.00 Uhr, um 9.00 Uhr war Frühstück und um 11.00 Uhr Bürgermeisterzeit. Für uns Lehrlinge hieß das, Brötchen und Bier für die Gesellen holen. Mittagspause hatten wir von 12.00 bis 13.00 Uhr. Dann wurde bis 18.00 Uhr weiter gearbeitet, manchmal auch bis 19.00 Uhr abends.

Unsere Arbeit war sehr hart, aber auch sehr abwechslungsreich. Einmal mussten wir den runden Turm an der Burg Bentheim vollständig umdecken. Diese Arbeiten konnten nur mit einem Fahrstuhl ausgeführt werden. Aber dieser Fahrstuhl war eigentlich nur ein Brett mit Seilen dran, auf dem man sitzen konnte. Die Seile wurden oben durch eine Rolle am Festpunkt und durch eine Rolle am Brett geführt und dann konnte man die 60 Meter damit hoch- und runterfahren. Nur diese Seile vertrugen keine Feuchtigkeit, bei Regen gab es da schon Probleme. Konnte man sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen, musste man auch schon mal mit einer Drehleiter gerettet werden.

Im Allgemeinen waren die Sicherheitsvorkehrungen zu meiner Zeit bei weitem nicht mit heute zu vergleichen. Die Gerüste bestanden ja alle aus Holzstangen und Holzbrettern. Sie waren mit Ketten und Drahtseilen verbunden. Trotzdem, ich persönlich hatte in meiner ganzen Berufslaufzeit nicht einen einzigen Unfall. Vielleicht auch, weil ich die alte Dachdeckerdevise beherzigt immer habe: „Arbeite besonnen und bedacht – nur keine Akrobatik.“

Auf einem Brett den Burgturm hoch

Foto: Wikipedia

Stroh machte das Dach dicht

Das Dachdeckerhandwerk beinhaltete ja einmal die Dachziegel-, die Schiefer-, die Blitzschutz- sowie sämtliche Isolierarbeiten an Flach- und Steildächern. Es wurden jedoch überwiegend Dachziegelarbeiten ausgeführt.

Zu meiner Zeit vielfach noch mit Strohdocken. Was das ist, möchte ich gerne erklären. Legt man zwei gewellte Hohlziegel nebeneinander, dann entsteht eine Kopffuge und eine Längsfuge. Durch die Längsfuge könnte aber Staub, Dreck und Schnee eindringen. Deshalb hat man früher ein geflochtenes Strohbündel, also eine Strohdocke, in die Längsfuge gelegt. Wenn man dann vom Boden aus die Dachunterseite betrachtete, so sah man gleich, das Dach war das dicht. Nirgendwo drang Licht durch. Die Atmungsaktivität mit dieser Verdockung war auch entschieden besser als mit einer Vermörtelung.

Der Transport des Materials zur Baustelle war früher sehr aufwändig und arbeitsintensiv. Die Dachlatten wurden per Pferdefuhrwerk zur Firma geliefert. Wir mussten sie dann mit dem Handwagen zur Baustelle bringen. Unser Handwagen konnte bis einer Länge von 5,50 m ausgezogen werden. Vollgepackt mit Dachlatten hatte so ein Handwagen schon sein Gewicht. Und diesen schweren Handwagen haben wir in Bentheim durch die engen und teilweise steilen Stiegen zur Baustelle gezogen und geschoben. Manchmal brauchten wir dafür sieben bis acht Leute. Es war schon eine Knochenarbeit.

Später hatten wir dann unser erstes Auto. Es war ein Tempo Goliath, ein kleines Auto mit drei Rädern und einer kleinen Ladefläche. Damit ging es schon leichter, die Materialien zur Baustelle zu schaffen. Aber zu schwer durfte man den auch nicht beladen, sonst kam er nicht den Berg hoch.

Wenn wir das Material zur Baustelle gebracht hatten, wurden zuerst am Dachstuhl die Dachlatten angenagelt. Anschließend kamen einige Hilfskräfte, die im Akkord die Dachziegel auf den Dachboden brachten. Das war oft Fabrikarbeiter, die sich etwas zuverdienen wollten. Dann konnten wir Gesellen mit dem Eindecken beginnen.
Mit dem Verlegen der Dachziegel war das Dach aber noch lange nicht fertig. Die Firstziegel wurden mit speziellem Mörtel angeschmiert. Am Schornstein wurde noch Blei eingelassen und über den Dachziegeln angepasst, damit dort kein Wasser eindringen kann. An den Giebelseiten verlegten wir die Dachziegel in Mörtel. Eventuell eingebaute Dachfenster und Ausbauten mussten abgedichtet und angepasst werden.

Der Goliath machte es uns leichter

Die Frankfurter Pfanne war beliebt

Als ich mit dem Dachdecken anfing, wurde fast ausschließlich mit Tonpfannen gedeckt. Dann kam die Zementpfanne auf den Markt, die sogenannte Steinfelder Pfanne und die Frankfurter Pfanne. Besonders die Frankfurter Pfanne wurde gerne verwendet. Die Bauherren wollten die Zementpfannen insbesondere wegen der 30-Jahre-Garantie, die der Hersteller auf die Pfanne gab. Später ist die Zementpfanne wieder aus der Mode gekommen. Auch weil die Leute wieder etwas mehr Geld hatten. Man ging wieder auf Tonpfannen über. Schiefer haben wir kaum verarbeitet, weil der zu teuer war. Dann waren glasierten oder halbglasierten Pfannen gefragt.

Früher wurden die Dächer oft mit Nachbarschaftshilfe eingedeckt. Das war für uns als Dachdecker etwas ganz Besonderes. Diese Arbeiten fanden nur sonnabends statt, da hatten die Nachbarn am besten Zeit oder der Bauherr konnte dann die meisten Leute beschaffen. Wir Fachleute hatten es besonders gut, wir bekamen dort Frühstück, Mittagessen und auch Getränke. So eine Dacheindeckung war immer eine kleine Feier.

Manchmal haben wir auch Dummheiten gemacht. Am hohen Turm der Burg war ja der Balkon der Prinzessin. Als wir an diesem Turm beschäftigt waren, habe ich mich zum Balkon herübergeschwungen und bin dann in das Zimmer der Prinzessin gegangen. Dort schob ich meine Werkzeugtasche unter das hoheitliche Bett. Abends bekam Herr Freckmann einen Anruf, welcher Idiot denn wohl im Zimmer der Prinzessin gewesen war und ihr seine Werkzeugtasche unters Bett gepackt hatte. Dann musste ich mit dem Lehrmeister hin, um mich zu entschuldigen. Die Prinzessin wurde von meinem Meister mit „Eure Durchlaucht“ angesprochen. Und ich musste einen Bückling machen und dann noch einen. Das war schon grausam, ich war im zweiten Gesellenjahr.

Bückling vor der Prinzessin

 Wegen Prüttel zur Polizei

Wenn wir eine Umdeckung hatten, wurden die alten Pfannen und Dachlatten entfernt und neue Dachlatten und neue Pfannen kamen aufs Dach. Meist haben wir dann auch den ganzen Boden entrümpelt. Bei so einer Entrümpelung entdeckte ich mal eine spanische Armeepistole. Sie hatte zwar kein Schloss mehr, aber habe ich sie trotzdem mitgenommen. Diese Pistole gab ich an einen Bentheimer weiter. Zwei Jahre später bekam ich einen Anruf, ich sollte mich bei der Polizeiwache melden, denn mit dieser Pistole wurde ein Bankeinbruch verübt. Natürlich musste ich kleine Brötchen backen. Der Auftraggeber, für den wir das Haus umgedeckt haben, sagte mir: „Mensch, hätten Sie mir mal was gesagt, ob sie das Ding mitnehmen dürfen oder nicht.“ Aber soweit habe ich gar nicht gedacht, es fehlte doch das Schloss. Für mich war diese Pistole nur Prüttel.
Eigentlich hat es mir beim Dachdecker Freckmann in Bad Bentheim sehr gut gefallen. Aber er war auch kein einfacher Arbeitgeber. Als ich in Bad Bentheim meine Frau kennengelernte, habe ich mit ihr unter dem Dach des Gasthauses Vahrenhorst ein Zimmer bezogen. Meinem Meister hatte das aber nicht gefallen. Er riet mir, mich nach einer anderen Arbeitsstelle umzuschauen. Das habe ich dann auch getan. Es hatte nur 3 Tage gedauert, und ich hatte bei Hans Kerkhoff in Schüttorf meine neue Arbeitsstelle. Das ging damals ganz unproblematisch. Hans Kerkhoff war zu der Zeit der einzige Dachdeckermeister in Schüttorf. Er hatte entsprechend viel zu tun gehabt.

In Schüttorf hatte er das „absolute Sagen“ und auch immer einen sehr guten Kontakt zur Kirche. Das war wohl auch der Grund, dass wir damals fast 6 Jahre lang an der großen Kirche in Schüttorf gearbeitet haben. Wir haben den Helm erneuert, den Turm von oben bis unten verfugt und sämtliche Dachdeckungen am Turm ausgeführt. Die Arbeiten am Kirchturm waren schon eine besondere Herausforderung. Da brauchte man Fahrstühle, um das Material noch oben zu bekommen. Meine Aufgabe war es, diese Fahrstühle zu befestigen. Ungefähr 5 Meter unter der Kugel war eine Dachluke. Aus dieser Dachluke wurde eine Dachleiter herausgeschoben. Unterhalb der Kugel befand sich ein Haken, an dem die Leiter eingehängt wurde. Die Leiter wurde noch an der Luke ein befestigt, damit sie nicht zu viel nach links und rechts schwanken konnte.

Hans Kerkhoff hatte das Sagen

Hoffentlich hat Jonny alles im Griff

Dann musste ich die Leiter hochklettern. Natürlich war ich dabei angeleint. Jonny Dove war zur damaligen Zeit unser Helfer. Er hat mich an einer langen Leine gesichert. Wenn ich die 5 Meter lange Dachleiter und aus der Luke noch mal 1,5 Meter bis zur Kugel hochgestiegen bin, habe ich manchmal schon gedacht, hoffentlich hat Jonny in der Luke alles im Griff hat, sonst fällst du richtig tief. Aber auf Sicherheit waren wir eigentlich schon alle immer bedacht.

Natürlich haben wir auch die alten Fahrstühle im Kirchturm selbst für unsere Arbeiten benutzt. Die Seile für die Fahrstühle waren bis 2.000 m lang. Die Flaschenzüge wurden vierfach oder fünffach eingefädelt, je nachdem was für ein Gewicht man ziehen musste. Wenn wir uns selbst hochziehen mussten, wurde vierfach eingefädelt. Links und rechts auf dem Fahrstuhl wurden dann noch 20 Kilogramm Material mitgenommen. Wenn wir dieses Material verarbeitet hatten, sind wir wieder heruntergefahren, um neues Material zu holen.

An den Seilen hing ja sprichwörtlich unser Leben. Deshalb haben wir sie wie rohe Eier behandelt. Sie durften auch nicht feucht werden. Wenn ein Unwetter im Anmarsch war, wurde das Seil eingeholt oder wir zogen die Fahrstühle hoch bis dicht an den Hochpunkt zur Rolle, damit soviel Seil wie möglich im Trockenen lag. Wenn die Seile wieder heraus geholt wurden, untersuchten wir sie Zentimeter für Zentimeter, ob eine Faser angerissen war.

Solange ich in Schüttorf als Dachdecker tätig war, habe ich dreimal den Hahn von der Spitze heruntergeholt. Der maß damals so 75 cm vom Kopf bis zum Schwanz und wog fast 45 Kilogramm. Wenn einer am Hahn Arbeiten ausgeführt hatte, wollte er sich auch dort verewigen. So sind vorne an der Bleibrust des Hahns kleine Schildchen angebracht. Heinrich Hambeck hat die kleinen Schildchen aus Messing gefertigt, die dann von uns dort aufgenietet wurden. Manchmal haben wir auch noch Namen eingemeißelt. Die älteste Eintragung, die ich gesehen habe, war von 1900.

Nach jedem dritten Hahnwechsel oder nach jeder dritten Bearbeitung wurde der Hahn heruntergenommen und die Schilder entfernt, weil je mehr Schildchen daran befestigt waren, desto schlechter war er justiert. Die Halterung hatte nämlich kein Kugellager. Der Hahn „saß“ einfach auf einer runden Stange. Am oberen Ende der Stande war eine Mulde eingefräst, in die man eine Handvoll Fett schmierte. Anschließend wurde die ca. 40 cm lange Rohrhülse, an der der Hahn befestigt war, über die Stange gestülpt.

Dreimal den Hahn runtergeholt

Der Hahn hatte Verspätung

Einmal hatte ich den Hahn heruntergeholt, weil er mit Blattgold beschlagen werden sollte. Das hat ein Restaurator aus Bremen gemacht. „Morgen muss der Hahn aber wieder drauf,“ sagte Küster Heuermann. Also saß ich am nächsten Tag oben auf der Kugel und habe den Hahn aus der Luke hochgezogen. Da fing die große Glocke an zu läuten. Da war wohl eine Beerdigung, das wussten wir aber nicht. Ich saß oben und wollte den Hahn auf die Stange stecken, was aber unmöglich war. Die Turmspitze schwankte hin und her, nach jeder Seite bewegte sie sich um etwa 15 Zentimeter. Das Ende vom Lied, der Hahn wurde wieder herunter gelassen und mit Küster Heuermann ein neuer Termin vereinbart. So kam der Hahn erst mit einem Tag Verspätung wieder auf die Kirchturmspitze.

Hans Kerkhoff und ich haben ab 1967 den ganzen Kirchturm umgedeckt. Daran haben wir zwei Jahre lang gearbeitet. Jede einzelne Schieferplatte wurde abgenommen, umgedreht und neu verarbeitet. Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Wir waren auch mit den Wartungsarbeiten beauftragt, so dass wir sehr oft am Kirchendach gearbeitet haben.

Insgesamt war ich fast 20 Jahre bei Hans Kerkhoff beschäftigt. Wir haben uns immer gut verstanden, waren sozusagen ein Herz und eine Seele. Später suchte die Firma Stahlbau Lammering einen Dachdecker für alle Dachdeckerarbeiten. Dort habe ich dann die Dachdeckerabteilung geleitet. Später bin dann in die Bauleitung gegangen und war nur noch für die Abnahme der ganzen Dachdeckerarbeiten zuständig.

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